Das Institut für Bauforschung e. V. Hannover hat eine Studie zur aktuellen Situation der Bauschäden und Bauschadenskosten erstellt. Der Bauherrenschutzbund e.V. ist Auftraggeber der Studie. Die Studie zeigt in einer drastischen Art und Weise wohin Deregulierung und Abbau von Prävention im Baurecht führen. Die Leiterin des Institutes Frau Heike Böhmer bestätigte uns, dass es zu diesen Sachverhalten (Mangels politischer Verantwortlichkeit des Baurechtes) praktisch keine offiziellen Zahlen in der Bundesrepublik gibt.
Mit dem geplanten Wegfall der baurechtlichen Prävention in Brandenburg sind für den Bürger ein paar Aspekte in dieser Studie beängstigend interessant:
- Haftungssituation aus Verbrauchersicht (ab Seite 29)
„Das Untersuchungsergebnis bestätigt für sich genommen die oben beschriebene Prägung der Haftungssituation innerhalb der deutschen Bautätigkeit. Sie ist insbesondere für Verbraucher, die Ersatzansprüche wegen Bauschäden realisieren müssen, vielfach unübersichtlich.“ - Prozesskostenrisiko aus Verbrauchersicht (ab Seite 31)
„Die Steigerungsraten belaufen sich alleine in diesem Bereich auf insgesamt 30 – 40%. Gutachterkosten steigen ebenfalls stetig, da sie an der normalen Entwicklung der Löhne und Gehälter teilhaben.“ - Zusammenfassung der Ergebnisse (ab Seite 34)
„Über den Gesamtbetrachtungszeitraum 2002 – 2013 ist eine Steigerung der Schadenzahlen um ca. 451% festzustellen.“
Es ist wirklich dringend angeraten, dass sich alle am Gesetzgebungsprozess Beteiligten diese Studie einmal zu Gemüte führen. Hier wird in aller Deutlichkeit abgebildet, wohin neoliberale Gesetzgebung („Musterbauordnung“) für den Bürger führt.